Der Rottweiler – der mutige Bodyguard mit weichem Kern

Immer mehr Hundeliebhaber entscheiden sich für den muskulösen Rottweiler. Er ist ein wahres Kraftpaket, jedoch verfügt er über eine Seele aus Samt. Er ist treu und seinen Menschen zutiefst zugetan. Seine Familienmitglieder wird er stets lieben, begleiten und zu guter Letzt natürlich auch beschützen. In unserem Ratgeber möchten wir nun etwas detaillierter auf die robuste und kräftige Hunderasse eingehen. Daher findest du in den nachfolgenden Zeilen alle wichtigen Informationen rund um den Rottweiler.

Die Herkunft und Geschichte des starken Rottweilers

Wie bei zahlreichen Hunderassen, lässt sich auch beim Rottweiler nicht hundertprozentig nachvollziehen, woher er stammt und welche Hundetypen zur Entstehung der Rasse beigetragen haben. Zu damaligen Zeiten galten Vierbeiner ausschließlich als Gebrauchstiere. Sie wurden daher überwiegend nach ihren Qualitäten ausgewählt und gezüchtet. Nahezu keiner legte großen Wert auf eine einheitliche Rasse.

Laut einigen Vermutungen kamen die Vorfahren des Rottweilers im 1. Jahrhundert nach Christus mit den römischen Legionen nach Rottweil. Daher gilt diese Stadt bis heute als Ursprung der Rottweiler. Sie liegt im heutigen Baden-Württemberg und gab den Vierbeinern gleichzeitig auch ihren Namen. Die wandernden Römer wurden von sogenannten Molossern begleitet. Unter diesem Begriff versteht man mastiffartige Hunde. Sie trieben und bewachten die mitgeführte Herde. In diesem Fall waren es Rinderherden, denn diese dienten als Proviant und Versorgung für die Soldaten.

Die Rottweiler hatten allerdings noch viel mehr Aufgaben zu bewältigen. Sie wurden für Kämpfe im Kolosseum aber auch für Kriegszwecke eingesetzt. Hier mussten sie gefährlichen Gegnern wie zum Beispiel anderen Hunden oder anderen großen Tieren und sogar Gladiatoren standhalten.

Die sogenannten Mastiffs der Soldaten wurden letztendlich auch mit bereits vorhandenen Hunden in den Gebieten gekreuzt. Dank der hervorragenden Qualitäten erfreuten sich die Rottweiler Welpen innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit. Sie wurden zu unentbehrlichen Helfern der Metzger und Viehhändler. In dieser Zeit wurden sie auch als Rottweiler Metzgerhunde bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einer Flaute in der Zucht, daher nahm der Bestand an Rottweiler rapide ab. Nichtsdestotrotz übernahmen einige leidenschaftliche Züchter die Verantwortung für die Vierbeiner und schlossen sich in Clubs zusammen. So sicherten sie den Erhalt der wunderbaren und kräftigen Hunderasse. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannten auch Militär und Polizei welch herausragende Eigenschaften in den Rottweilern stecken. Kurz darauf folgte seine Anerkennung als Diensthund.

Das Erscheinungsbild

Der Rottweiler zählt zu den freundlichen Hundekraftpaketen. Die Rüden können rund 68 cm hoch und bis zu 50 kg schwer werden. Diese Menge ist natürlich enorm. Daher sollte man sich vorab überlegen, ob der Vierbeiner auch im Falle eines Sturzes gehalten werden kann. Aus diesem Grund ist der Rottweiler nichts für ältere oder gebrechliche Menschen. Auch die Rottweiler Hündin bringt ein stolzes Gewicht mit sich. Ausgewachsen kann sie rund 42 kg auf die Waage bringen und bis zu 63 cm groß werden.

Rottweiler verfügen über ein schwarzes kurzes Fell. Rotbraune Abzeichen machen sich im Gesicht, an den Beinen, auf der Brust und an der Rute bemerkbar. Der Körperbau der Vierbeiner ist kräftig, muskulös und gerade. Der breite Brustkorb lässt den Vierbeiner noch kräftiger erscheinen. Seine Ohren sind relativ weit oben am Kopf angesetzt, liegen eng an und gleichen einem Dreieck. Aber vor allem der breite Schädel des Rottweilers wirkt äußerst beeindruckend.

In der FCI findet man den Rottweiler unter der Standardnummer 147. Er gehört der Gruppe 2 an und zählt somit zu den Molossoiden, Schweizer Sennenhunden, Pinscher sowie Schnauzer.

Wie alt wird ein Rottweiler?

Die Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt zwischen 8 und 10 Jahren. Daher zählt der Rottweiler leider zu den Hunden, die über ein kurzes Leben verfügen.

Wissenswert: Grundsätzlich sollte erwähnt werden, dass große und schwere Hunde deutlich schneller altern als kleine und leichte Vierbeiner.

Hundehalter sollten einige Dinge beachten, denn so kann viel zu einem langen und gesunden Hundeleben beigetragen werden. Folgende Punkte sind daher von großer Bedeutung:

  • Eine artgerechte Haltung mit viel Kontakt zu den Familienmitgliedern sorgt für Wohlbefinden und Zufriedenheit
  • Ausreichende Beschäftigungen in Form von körperlichen und geistigen Aufgaben
  • Gesundes und hochwertiges Futter vermindert das Risiko von Übergewicht
  • Regelmäßige Pflege
  • Kontakt zu anderen Hunden sorgt für ein gutes Sozialverhalten
  • Regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt (Impfungen, Wurmkuren)
  • Welpe ausschließlich bei seriösen Zuchtstätten kaufen
  • Rassentypischen Krankheiten vorbeugen – bei Verdacht direkt den Tierarzt kontaktieren

Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem auch das beste Hundeleben dem Ende zugeht. Daher solltest du deinem Vierbeiner viel Zeit widmen und die kostbaren Jahre gemeinsam mit ihm genießen.

Das Rottweiler Temperament und der Charakter

Obwohl sein robustes Erscheinungsbild etwas anderes vermuten lässt, ist das Rottweiler Temperament äußerst liebevoll und freundlich. Der Vierbeiner liebt die Aufmerksamkeit seiner Familienmitglieder und genießt deren Streicheleinheiten enorm. Grundsätzlich kann er als verträglich und kinderlieb beschrieben werden. Das Zusammenleben mit anderen Tieren bereitet ihm keinerlei Probleme. Aus diesen Gründen wird der Rottweiler sehr gerne als Familienhund gehalten.

Natürlich wird dem Hund dieses Rottweiler Temperament nicht automatisch in die Wiege gelegt. Die positiven Charakterzüge hängen nämlich in erster Linie von seiner Aufzucht, der Erziehung und Ausbildung sowie der Sozialisation ab. Vor allem die Erziehungsmaßnahmen spielen bei der Wesensentwicklung eine wichtige Rolle, denn der Vierbeiner verfügt über einen natürlichen Wach- und Beschützerinstinkt. Aufgrund seines Selbstbewusstseins ist er besonders mutig und zuverlässig. Auch Loyalität gegenüber seinem Halter ist ihm äußerst wichtig. In der Regel ist der Rottweiler selten nervös oder angriffslustig. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings eine konsequente Erziehung.

Daneben ist das Rottweiler Temperament auch unerschrocken und arbeitswillig. Ebenso erwähnenswert ist seine Intelligenz und Lernfähigkeit. Der Vierbeiner lernt innerhalb kürzester Zeit und kann neues schnell umsetzen.

Was ist typisch für einen Rottweiler?

Kurze Zusammenfassung aller Eigenschaften des Rottweiler Temperaments:

  • Er benötigt eine feste Bezugsperson – hier ist auch die Rede von der Ein-Mann-Hund Beziehung
  • Das Rottweiler Temperament ist friedlich, freundlich und liebevoll
  • Arbeitsfreudig, nervenfest und gehorsam
  • Er verfügt über ein hohes Selbstbewusstsein und ist unerschrocken
  • Er gilt als mutig und wachsam
  • Er verfügt über einen ausgeprägten Schutztrieb und eignet sich daher hervorragend als Wachhund
  • Bei guter Erziehung perfekt als Familienhund geeignet
  • Das Rottweiler Temperament lässt den Vierbeiner gegenüber Fremden distanziert wirken

Der Pflegeaufwand – gering oder hoch?

Da die Vierbeiner ein sehr kurzes und glattes Fell besitzen, ist dessen Pflege nicht besonders zeitaufwendig, dennoch muss es gepflegt werden. Bestenfalls verwendest du hierfür spezielle Hundebürsten oder Noppenhandschuhe. Eine tägliche Fellpflege sorgt dafür, dass der Kreislauf des Vierbeiners angeregt wird und er zudem weniger Haare verliert. Ebenso wichtig ist die regelmäßige Pflege von Gesicht, Krallen und Ohren. Aber auch hier ist mit einem geringen Aufwand zu rechnen.

Rottweiler Welpen – worauf achten?

Hast du dich erstmal für einen Rottweiler Welpen entschieden und einen guten Züchter gefunden, so vergehen noch einige lange Wochen des Wartens für den baldigen Halter. Je nach Alter des Welpen kann es eine gewisse Zeit dauern, bist du deinen neuen Schützling in die Arme schließen kannst. Doch diese Wartezeit können sich die zukünftigen Rottweiler Halter bestens versüßen.

Zum Beispiel kannst du dich auf den Weg in eine Tierhandlung machen und die Erstausstattung für deinen Rottweiler Welpen kaufen. Ebenso kannst du dich darum kümmern, dass die Wohnung bzw. das Haus und der Garten hundesicher sind. So ist alles optimal auf den Tag X vorbereitet. Sehr empfehlenswert ist das Lesen spezieller Hundeerziehungsratgeber oder auch Rottweiler-Bücher. Wer will kann sich auch schon jetzt über das Kursangebot an den unterschiedlichen Hundeschulen informieren.

Von wichtigster Bedeutung ist allerdings die Vorgehensweise bei Ankunft des Welpen. Der kleine Vierbeiner benötigt in der ersten Zeit rund um die Uhr eine Bezugsperson. Daher ist es wichtig, dass diese bestenfalls mehrere Wochen Urlaub hat. Nur so lässt sich die Eingewöhnung sanft und liebevoll bewältigen. Dem Rottweiler Welpen fällt dieser Schritt nämlich nicht einfach, denn er wurde ja schließlich von seiner Hundemutter und den Geschwistern getrennt. In dieser Zeit kannst du auch schon mit der Welpen Erziehung starten. Diese wichtige Maßnahme sollte keinesfalls auf die lange Bank geschoben werden. Völlig egal wie niedlich und süß der kleine Welpe ist, er wird schneller groß, als man glauben kann!

Achte bitte stets darauf, dass du deinen Welpen nicht zu starken körperlichen Belastungen aussetzt, denn dies kann sich negativ auf seinen Bewegungsapparat auswirken. Ebenso sollte zu langes und wildes Spielen vermieden werden, denn auch dies kann zu enormen Verschleißerscheinungen führen. Wenn möglich sollte der Vierbeiner auch das Treppensteigen so lange wie möglich vermeiden. In diesem Fall kann der Halter den kleinen Vierbeiner vorsichtig die Treppen hoch- oder runtertragen. Auch Sprünge ins Auto oder aufs Sofa sollten besser unterlassen werden.

Die optimale Rottweiler Erziehung – wie erziehst du dein Kraftpaket richtig?

Der Rottweiler ist natürlich kein typischer Anfängerhund, daher benötigt der Vierbeiner einen Halter mit viel Hundeerfahrung, Engagement und Motivation. Er sollte sich stets auf seine Bezugsperson verlassen können, daher ist ein konsequenter, zielstrebiger und zuverlässiger Halter unbedingt von Nöten. Der zukünftige Halter muss dem Rottweiler bereits zu Beginn zeigen wo es langgeht. Immerhin muss dafür gesorgt werden, dass der natürliche Beschützerinstinkt des Rottweilers in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Der Vierbeiner muss zwingend lernen, dass alle Familienmitglieder im Rang stets über ihm stehen. Rottweiler neigen nämlich gerne dazu überwiegend ihre Bezugsperson als überstehenden Rang zu akzeptieren. Klare Regeln, Konsequenzen und Grenzen sind bei der Rottweiler Erziehung daher ein Muss. Ebenso wichtig ist allerdings auch eine gute und frühe Sozialisierung zum souveränen Artgenossen.

Wichtige Erziehungstipps:

  • Bringe den Vierbeiner mit anderen Artgenossen und weiteren Tieren in Kontakt
  • Gewöhne deinen Vierbeiner an Menschen jeden Alters
  • Lass dir bei der Erziehung von einer Hundeschule helfen
  • Bringe deinem Vierbeiner so früh wie möglich die Leinenführigkeit bei
  • Übe das Alleinbleiben
  • Auch die Stubenreinheit will gelernt sein – umso früher desto besser
  • Einmal festgelegte Regeln gelten immer und überall – es gibt keinerlei Ausnahmen

Wichtig: Der Rottweiler wird gerne als gefährlich bezeichnet, doch das ist er eigentlich nicht. Wenn ein Rottweiler aggressiv wird, dann nur aufgrund zahlreicher Fehlverhalten seines Halters. Er sorgt mit einer inkonsequenten oder fehlenden Erziehung dafür, dass der Rottweiler aggressiv wird.

Bei einer entsprechenden Erziehung und Sozialisierung ist der Vierbeiner gegenüber anderen Menschen oder Artgenossen stets aufgeschlossen und liebevoll. Auch andere Haustiere stellen dann keinerlei Probleme dar. Es ist äußerst wichtig, dass der Rottweiler viel Kontakt zu Artgenossen hat. Ebenso wünschenswert ist das gemeinsame Spielen und Toben mit anderen Hunden. Ein gut erzogener Rottweiler ist auch Freunden und Besuchern gegenüber stets aufgeschlossen und freundlich. Bei Fremden bleibt er jedoch etwas zurückhalten und wachsam. Es kommt allerdings keinesfalls dazu, dass der Rottweiler aggressiv wird. Innerhalb kürzester Zeit taut der Vierbeiner auf und genießt auch die Streicheleinheiten von noch fremden Personen.

Die richtige Haltung und wichtige Haltungsbedingungen

Bei entsprechenden Räumlichkeiten kann diese Rasse auch in einer Wohnung gehalten werden. In diesem Fall ist es allerdings dringend notwendig, dass der Vierbeiner täglich einen körperlichen Ausgleich genießen kann. Zumeist verhalten sich die Rottweiler im Haus recht ruhig, möchten allerdings draußen gefordert werden und benötigen daher spezielle Aufgaben. Hundehalter die zur Miete wohnen, sollten vor dem Kauf eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters einholen. Es gilt zu bedenken, dass der Rottweiler ein Listenhund ist und daher könnten zukünftige Halter bei ihren Vermietern auf großen Widerstand stoßen.

Empfehlenswerter ist die Haltung in einem großen geräumigen Haus mit weitläufigem Garten. Hier kann sich der Vierbeiner nach Herzenslust austoben, ohne dabei Nachbarn zu stören. Ausreichend Platz ist eines der wichtigsten Haltungskriterien, denn der Vierbeiner zählt zu den großen Hunden und benötigt somit eine Menge Auslauf.

Rassenspezifische Erkrankungen – welche sind typisch für einen Rottweiler?

Natürlich werden auch Rottweiler irgendwann einmal krank. Hier kann es sich um kleine Wehwehchen und andere Krankheiten, wie zum Beispiel Durchfall oder Parasiten handeln. Leider kommt es auch bei dieser Rasse hin und wieder zu erblich bedingten Leiden oder rassetypischen Krankheiten. Nicht jede Krankheit erfordert den Besuch beim Tierarzt. Einige Beschwerden und Probleme lassen sich auch mit speziellen Hausmitteln behandeln. Hingegen dazu gibt es allerdings auch Krankheiten, die eine sofortige Abklärung durch den Tierarzt oder eine Medikamentengabe benötigen.

Mit nachfolgenden Erkrankungen und rassetypischen Problemen haben zahlreiche Rottweiler zu kämpfen:

  • Hüftdysplasie
  • Kreuzbandriss
  • Eingewachsene Augenlider auch Entropium genannt
  • Übergewicht
  • Schnarchen
  • Herzerkrankungen
  • Schilddrüsenprobleme
  • Leukoenzephalomyelopathie (sehr selten)
  • Osteochondrose

Wichtig: Natürlich erkrankt nicht jeder Rottweiler an diesen Leiden, doch eine unseriöse Zucht kann derartige rassenspezifische Krankheiten verstärken.

Was kostet ein Rottweiler?

Von vorne rein ist es wichtig zu wissen, dass man bei den Anschaffungskosten keinesfalls sparen sollte. Wer einen gesunden Vierbeiner erwerben möchte, sollte mindestens 600 Euro einplanen. Ein Kostenrahmen von über 1200 Euro wird nur bei besonders angesehenen und bekannten Züchtern überschritten. Auch regional können sich Unterschiede in den Preisen ergeben. Wichtig ist es im Vorfeld nach einem qualifizierten Züchter Ausschau zu halten. Nur bei eingetragenen Züchtern kannst du auf Nummer sichergehen, dass dein zukünftiger Vierbeiner gesund und reinrassig ist.