Der Beagle – eine aufgeweckte Spürnase mit Herz
Nahezu jeder kennt den berühmtesten Beagle der Welt –Snoopy ist ein wahrer Flugprofi auf seiner roten Hundehütte. Seine wahren Artgenossen gelten als gutmütige, menschenfreundliche, aber auch sture Vierbeiner. Ihr Charakter macht die einst bekannten Jagdhunde zu idealen Familienmitgliedern. Kinder und Babys zählen zu seinen besten Freunden, daher erfreut sich der Beagle heutzutage immer größerer Beliebtheit.
Die Herkunft und Geschichte des Beagles
Der Beagle existiert als eigenständige Rasse erst seit dem Jahre 1890. Die erste namentliche Erwähnung stammte allerdings bereits aus dem 16. Jahrhundert. Der eigentliche Ursprung des Beagles lässt sich bis heute nur sehr ungenau bestimmen. Es wird allerdings vermutet, dass der Beagle auf die englisch-, französische Hunderasse zurückgeht. Diese nennt sich Northern-, Southern Hound und stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Die sogenannten Northern Hounds kamen mit dem Feldzug von Wilhelm des Großen nach England. Dieser Feldzug startete im Jahr 1066 von der Normandie aus. Bis dahin kannte man die Vierbeiner ausschließlich als sogenannte Hubertushunde. Den eigentlichen Ursprung dieser Rasse vermutet man in den Ardennen. Erst nach der Eroberung Englands, wurden die Hunde überwiegend als Northern Hounds bezeichnet. Sie wurden allerdings auch als Talbots bezeichnet. Während des Feldzuges sind sie nämlich mit der Familie Talbot über den Ärmelkanal gekommen.
Rund 400 Jahre später entdeckten die Briten im Süden Frankreichs eine beeindruckende Hunderasse. Diese Rasse sorgte aufgrund ihrer Jagdeigenschaften für großes Staunen. Die Jagd galt bereits seit vielen Jahrhunderten als die beliebteste Freizeitbeschäftigung von Fürsten, Grafen und Königen. Die Briten gaben den Hunden den Namen Southern Hounds. Die Erscheinung und Optik hinsichtlich des gefleckten Fells sorgte für einen Vergleich zwischen dem Southern Hound und dem Beagle.
Die Northern Hounds überzeugten durch eine enorme Ausdauer und Lauffreudigkeit. Die Southern Hounds hingegen durch ihren ausgeprägten Geruchssinn. Genau diese Eigenschaften sind auch bei einem Beagle zu finden, daher geht man heute davon aus, dass der Beagle aus der Kreuzung von Northern- und Southern Hounds entstammt.
Das Erscheinungsbild
Der Beagle gehört zur Gruppe der Bracken und zählt zu den Jagdhunden. Laut FCI zeichnet er sich in erster Linie durch seinen kompakten und robusten Körperbau aus. Er wirkt dabei allerdings keinesfalls zu grob. Die Widerristhöhe eines Beagles beträgt rund 33 bis 40 cm. Zudem kann ein gesunder und ausgewachsener Beagle bis zu 18,5 kg schwer werden. Sein glattes und kurzes Fell ist wetterfest und liegt nah am Körper an.
Diese Hunderasse unterscheidet sich in vielen verschiedenen Felltypen.
In den nachfolgenden Zeilen findest du die am häufigsten vorkommenden Felltypen:
- Zweifarbig – braun und weiß auch tan and white genannt
- Zweifarbig – rot und weiß auch unter der Bezeichnung red and white bekannt
- Zweifarbig – zitronengelb und weiß auch lemon and white genannt
- Dreifarbig – ein Mix aus schwarz, braun und weiß, umgangssprachlich auch tricoloured genannt
- Farblich durchbrochene Flanke – tricoloured broken
Der Beagle verfügt über große und kräftig braune Augen. Diese verleihen ihm einen sanften und liebevollen Gesichtsausdruck. Bei sehr aufgeweckten Hunden reichen die langen, abgerundeten Ohren fast bis zur Nasenspitze. Hierfür muss man sie allerdings ein wenig nach vorne legen.
Der Kopf des Vierbeiners ist mittelgroß. Der Hals wirkt eher lang und geht in den kurzen aber starken Rücken über. Grundsätzlich sind Fang und Oberkopf immer gleich lang. Allerdings darf der Fang nicht zu spitz wirken. Die großen Wölbungen der Rippen sorgen für ausreichend Platz im Körper. Daher verfügt der Beagle über starke und kräftige Lungen.
Das Beagle Temperament, der Charakter und die Wesensart
Der Vierbeiner ist ursprünglich als Meutehund bekannt. Dies prägte das Beagle Temperament des sozialen Hundes. Zudem wurden Hunde, die innerhalb der Meute negative Verhaltensweisen oder Aggressionen zeigten, direkt von den Züchtern aussortiert. Derartige Charaktereigenschaften waren für die wichtige Jagd ungeeignet und stellten eine Gefahr dar. Diese soziale Orientierung sorgte für die Basis zur Familienhund Eignung.
Seine Liebe zu Kindern sowie seine Geduld gegenüber der kleinen Wesen ist nahezu unermüdlich. Das Beagle Temperament gilt heute als sanft, treu und liebevoll. Das Wesen des Vierbeiners ist fast immer als fröhlich, zufrieden und gutgelaunt zu bezeichnen. Trotz alle dem sollten Interessenten allerdings bedenken, dass es sich hierbei immer noch um einen Jagdhund handelt. Es ist wichtig, dass der Vierbeiner seine Leidenschaft regelmäßig ausleben darf. Daher solltest du ihm immer wieder Gelegenheiten dazu bieten. So liebevoll und sanft er auch ist, während der Jagd beweist sein Beagle Temperament stets Zielstrebigkeit und Ausdauer.
Die Lebenserwartung
Wer über die Anschaffung eines Beagles nachdenkt, wird sich vermutlich auch Gedanken über die Lebenserwartung des Vierbeiners machen. Das maximale Alter dieser Hunderasse liegt zwischen 12 und 15 Jahren. Somit liegt der Beagle leicht über dem eigentlichen Durchschnitt anderer Gleichgesinnter. Es ist also eine lange Zeit, in der du die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen musst. Auch allen damit verbundenen Höhen und Tiefen, sollte Beachtung geschenkt werden. Der Vierbeiner wird es dir jedoch mit viel Treue, Liebe und Spaß zurückzahlen.
Der Pflegeaufwand von Fell, Ohren und Augen
Das Fell des Vierbeiners ist recht stark und widerspenstig, daher lässt es sich nicht ganz so einfach vom Sofa entfernen. Das Haarkleid sollte in regelmäßigen Abständen gebürstet werden, sodass abgestorbene Haare ausgiebig entfernt werden. Ist dein Hund durchs Gebüsch gelaufen, so solltest du das Fell auf Verletzungen oder Ungeziefer kontrollieren. Ein Flohbefall, ein Zeckenbiss oder gar Verletzungen müssen direkt behandelt werden.
Vor allem während dem Jahreswechsel neigen die Vierbeiner dazu vermehrt zu haaren. Eine regelmäßige Fellpflege kann das Haaren allerdings deutlich eindämmen. Grundsätzlich solltest du jedoch bedenken, dass der Fellwechsel für mehr Pflegeaufwand sorgt.
Auch die langen Ohren benötigen ein wenig Pflege. Da diese recht nah am Kopf anliegen, kann das Ohrinnere nur schlecht belüftet werden. Wer die Ohren seines Vierbeiners nicht regelmäßig pflegt, muss mit einem eventuellen Milbenbefall rechnen. Im schlimmsten Fall können schmerzhafte Entzündungen entstehen. Reinige die Ohren am besten mit einem weichen und feuchten Tuch. Optimal ist es, wenn du dir die erste Säuberung von deinem Tierarzt zeigen lässt, denn Fehler können schnell zu Verletzungen führen.
Ebenso wichtig ist die Säuberung der Augen. Daher sollten diese regelmäßig gereinigt werden. Mit einem weichen und feuchten Tuch kannst du Schmutz sowie Staub an den Augen entfernen. Wirken die Augen allerdings zu trocken oder tränen, so solltest du dringend einen Tierarzt aufsuchen.
Die perfekte Beagle Haltung
Wer sich einen Beagle zu legen möchte, sollte sich folgende Fragen stellen: biete ich dem Vierbeiner das passende Umfeld? Entspricht dieses den notwendigen und artgerechten Haltungsvoraussetzungen? Es gilt daher zu bedenken, dass die Rasse aufgrund ihres natürlichen Jagdtriebes viel Auslauf und Platz benötigt. Das einfache Gassi gehen reicht daher nicht aus.
Genau aus diesen Gründen solltest du unbedingt zwei wichtige Voraussetzungen mitbringen. Ausreichend Platz und viel Zeit sind für eine optimale Beagle-Haltung unbedingt erforderlich. Der Vierbeiner sollte in einem großen und geräumigen Haus mit weitläufigem Garten gehalten werden. Dies sind die optimalen Bedingungen für Spiel, Spaß und Ausdauer. Besonders ungeeignet sind kleine Mietwohnungen, denn hier kann sich der Hund nicht wie gewünscht austoben. Auch intolerante Nachbarn können für Ungemütlichkeit sorgen.
Die persönliche Wohnsituation sollte zwingend mit den Haltungsbedingungen der Vierbeiner übereinstimmen. Hundeliebhaber die alleine wohnen und berufstätig sind, sollten besser eine andere Hunderasse wählen.
Beagle Welpen – Erziehung und wichtige Maßnahmen
Grundsätzlich sollte erwähnt werden, das umso jünger dein Welpe ist, desto einfacher lässt er sich erziehen. Nach dem Kauf solltest du direkt mit seiner Erziehung starten. Besonders wichtig ist zu Beginn die Stubenreinheit. Im Anschluss sollte die Leinenführigkeit und das Sozialverhalten zu anderen Hunden trainiert werden. Nur so kommst du in den Genuss eines gut erzogenen Beagles. Für eine noch intensivere Erziehung kannst du den Besuch einer Hundeschule in Erwägung ziehen.
Rassenspezifische Erkrankungen
Trotz des robusten Körperbaus, muss der Vierbeiner sich wie alle anderen Hunde auch mit einigen rassenbedingten Krankheiten auseinandersetzen. In erster Linie spielen beim Beagle vor allem Epilepsie und Übergewicht eine Rolle.
Die Epilepsie kann zum einen erblich bedingt sein und zum anderen auf eine weitere Grunderkrankung zurückführen. Aus medizinischer Sicht spricht man hier also von einer primären oder sekundären Epilepsie. Die Krankheit äußerst sich durch krampfartige Anfälle. Während dem Anfall sind die Nervenzellen des Vierbeiners überreizt, sodass unkontrollierte Zuckungen entstehen. Diese Vorgehensweise ist vergleichbar mit der Epilepsie beim Menschen. Im schlimmsten Fall wird der Hund während dieser Nervenzellenreaktion bewusstlos. Diese Krankheit kann nur mit speziellen Antiepileptika behandelt werden. Negativ an diesen Medikamenten ist, dass sich die eigentliche Wirkung erst nach mehreren Einnahmewochen bemerkbar macht.
Zur Sofortmaßnahme kann man zu rektalen Zäpfchen greifen. Diese sorgen für eine schnelle Linderung der Krämpfe. Zahlreiche Krankheitsfälle erfordern leider eine lebenslange Therapie, allerdings gibt es auch Verläufe, die durch eine frühe Diagnose verbessert werden können.
Während eine Epilepsieerkrankung nicht zu beeinflussen ist, kann man Übergewicht durch Bewegung und eine gesunde Ernährung verhindern. Aus diesem Grund solltest du stets auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Kost achten. Da der Vierbeiner nicht gerade wählerisch ist und nahezu alles frisst, sollte er durch lange Spaziergänge sowie Bewegungsspiele fit gehalten werden.
Eine weitere unschöne Krankheit, die bei dieser Hunderasse auftreten kann, ist die Hüftgelenkdysplasie. Ist dies der Fall, so liegt eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks vor. Der Oberschenkelkopf findet hierbei nur noch einen sehr geringen Halt in der Hüftgelenkspfanne. Der ungesunde und schiefe Gang des Hundes sorgt für Reizungen am Knochen des Pfannenrandes. Dies kann für den Vierbeiner sehr schmerzhaft sein. Um einer derartigen Krankheit optimal vorbeugen zu können, solltest du auf eine gesunde Ernährung sowie viel Bewegung achten. Leider ist dies allerdings keine Garantie dafür, dass dein Beagle von dieser Krankheit verschont bleibt, denn die Hüftgelenkdysplasie ist auch vererbbar.
Wichtige Informationen rund um den Beagle
In den nachfolgenden Zeilen möchten wir ein wenig detaillierter auf deine offenen Fragen eingehen. Unsere Antworten und Informationen helfen dir dabei, mehr über den Beagle zu erfahren.
Wie viel Auslauf benötigt ein Beagle?
Der Beagle zählt zu den besonders unternehmensfreudigen Hunden. Er freut sich über lange und ausgiebige Spaziergänge in der freien Natur. Aus diesem Grund solltest du so oft wie möglich mit deinem Vierbeiner spazieren gehen. Achte stets darauf, dass du die Mindestgrenze von insgesamt 2 Stunden nicht unterschreitest. In dieser Zeit kannst du dich voll und ganz deinem Beagle widmen. Nutze diese Stunden um deinen Hund zu trainieren, so kannst du schon früh für eine gute Beagle Erziehung sorgen.
Wie oft sollte ein Beagle gefüttert werden und was frisst er?
Vorab sollte erwähnt werden, dass der Beagle zu den „verfressenen“ Hunden zählt. Wenn er die Gelegenheit zum Fressen bekommt, nutzt er diese auch. Er ist bekannt dafür, dass er gerne über den Hunger hinaus frisst.
Wichtig: Achte stets darauf, wie viel Futter du in den Napf gibst, denn er folgt strikt einem festen Motto. Dieses lautet: Wenn ich es nicht fresse, dann fressen es die anderen auf!
Die optimalen Mengenangaben solltest du mit dem Tierarzt deines Vertrauens festlegen. In der Regel sollte der Beagle allerdings zweimal täglich gefüttert werden. Hier ist es wichtig, dass du dich immer an die selbe Tageszeit hältst. Der eigentliche Speiseplan eines Beagles kann sowohl aus Trockenfutter als auch aus ausgewogenen Fleischmahlzeiten bestehen. Ebenso gern gesehen wird zum Beispiel Gemüse in Form von Karotten. Wer auf ein gutes und hochwertiges Alleinfuttermittel setzt, geht keine Gefahr ein, einen eventuellen Nährstoffmangel hervorzurufen.
Möchtest du deinen Beagle stets individuell ernähren, so solltest du dich vorab über gutes Hundefutter informieren. Leckerlis sollten immer zuckerfrei sein. Sie können beispielsweise aus Rindersehnen oder Pansen bestehen.
Was kostet ein Beagle?
Die Preise für einen Beagle variieren je nach Züchter. Im Durchschnitt liegt die Schutzgebühr jedoch zwischen 750 Euro und 1.300 Euro. Achte beim Kauf bitte immer darauf, dass du einen anerkannten Hundezüchter wählst. Nur so kannst du dir sicher sein, dass dein Beagle aus einer liebevollen und guten Zucht kommt.
Achtung: Es gibt immer wieder schwarze Schafe unter den Züchtern. Greife stets auf Zuchtstätten zurück, die einem Zuchtclub oder Verein angehören.
Was mag ein Beagle überhaupt nicht?
Der Beagle wurde zu damaligen Zeiten stets als Meutehund im Rudel gehalten. Daher liebt er auch heute noch die Gesellschaft anderer Vierbeiner oder der Menschen. Lässt du deinen Beagle alleine zuhause, so solltest du dir über die eventuellen Konsequenzen im Klaren sein. Der Vierbeiner kann innerhalb kürzester Zeit Langeweile bekommen. Ist dies der Fall, so sucht er sich kurzerhand eine geeignete Beschäftigung. Vielleicht protestiert er gegen seine Einsamkeit und äußerst dies durch lautes Gebell. Nichtsdestotrotz besitzt der Beagle neben seinem Sturkopf auch eine sensible Seite. Aus diesem Grund sollte der Vierbeiner neben der Beagle Erziehung stets mit viel Liebe, Zuwendung und Würde behandelt werden.