Kleine Hunderassen – kleiner Körperbau, großer Charakter!

Die Körpergröße des Hundes ist nicht alles, denn auch kleine Hunderassen mit einer Gesamthöhe von bis zu 39 Zentimeter können Tierliebhaber durch ihren Charme und ihre Lebensfreude verzaubern. Dies gelingt den kleinen Hunderassen mindestens genauso gut wie ihren großen Gleichgesinnten. Wir möchten nun ein wenig detaillierter über die mini Hunderasse berichten. Erfahre mehr über die Rassemerkmale, das Wesen, den Charakter sowie die Pflege der mini Hunde. Zudem findest du in diesem Ratgeber auch Wissenswertes über die perfekte Ernährung und hilfreiche Informationen zu speziellen rassebedingten Erkrankungen.

Ab wann spricht man von einer kleinen Hunderasse?

Bei den kleinen Hunderassen liegt die maximale Schulterhöhe bei rund 39 Zentimeter. Das Körpergewicht darf nicht mehr als 10 Kilogramm betragen. Je nach Rasse kann die Größe und das Körpergewicht natürlich variieren.

Wissenswert: Die kleinste Hunderasse der Welt ist der Chihuahua. Er wiegt im Durchschnitt nur zwischen 1,5 und 3 Kilogramm. Die maximale Schulterhöhe beträgt in diesem Fall zwischen 15 und 20 Zentimeter. Aus diesem Grund zählt dieser Vierbeiner zu den extravaganten mini Hunderassen. Wer sich für derartige mini Hunde entscheidet, sollte sich über die hohe Lebenserwartung im Klaren sein, denn die Vierbeiner können bis zu 18 Jahre alt werden.

Die Vorteile der kleinen Hunde – zufrieden und glücklich durch dick und dünn

In den nachfolgenden Zeilen findest du zahlreiche positive Argumente, die für die kleinen Hunderassen sprechen. Du wirst erstaunt sein, wie viele Vorteile die kleinen Hunde mit sich bringen.

Kaum Platzbedarf notwendig: Völlig egal ob im Auto, im Haus oder bei der perfekten Wahl der Deckengröße – kleine Hunde benötigen nur äußerst wenig Platz. Das bedeutet allerdings nicht, dass die kleinen Hunderassen auch weniger Bewegung und Aktivitäten brauchen. Jede Hunderasse verfügt über ihre eigenen und speziellen Ansprüche. Dies betrifft auch die täglichen Spiel- und Bewegungsrunden.

Unterwegs mit dem Hund? Kein Problem: Die kleinen Hunde können auf Reisen, in Restaurants, bei Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und in Hotels zumeist problemlos mitgenommen werden. Die Hundehalter sind daher äußerst flexibel, denn die kleinen Hunderassen lassen sich in der Regel nahezu überall mit hinnehmen.

Bequem zu „transportieren“: In Notfallsituationen können die kleinen Hunde auch problemlos auf dem Arm getragen werden. Dies ist bei großen Hunderassen nahezu unmöglich. Vor allem Halter, die in den oberen Etagen ohne Aufzug wohnen, sollten diese Maßnahme berücksichtigen. Gerade ältere Hunde sind oftmals darauf angewiesen, dass sie die Treppen hinauf- und hinuntergetragen werden. In diesem Fall ist es für den Halter äußerst wichtig, dass das Körpergewicht des Hundes gut zu handeln ist.

Geringere Kosten: Grundsätzlich kann man sagen, dass die kleinen Hunderassen etwas geringere Kosten mit sich bringen. Sie fressen weniger als große Hunde und benötigen daher auch weniger Futter. Dies reduziert die monatlichen Kosten. Auch die Tierarztkosten sind bei kleinen Hunden zumeist preiswerter als bei großen Hunderassen.

Hohes Lebensalter: Wer sich für die kleinen Hunderassen entscheiden, wird über eine lange Zeit einen treuen und liebevollen Freund an seiner Seite haben. Grundsätzlich kann man nämlich sagen, dass die kleinen Hunde deutlich älter werden als die großen Vierbeiner.

Die Eigenschaften und Bedürfnisse kleiner Hunderassen

Den kleinen Vierbeiner wird gerne nachgesagt, dass sie deutlich weniger Bewegung benötigen und sich schneller zufriedengeben als große Hunde. Diese Aussagen treffen allerdings nicht immer zu. An diesem Punkt ist es wichtig, dass sich zukünftige Hundehalter über die rassespezifischen und individuellen Unterschiede bewusst sind. Zu den kleinen Hunderassen zählen zum Beispiel auch einige Terrier und diese besitzen einen natürlichen Jagdtrieb.

Solltest du dich für einen derartigen Hund entscheiden, so ist es wichtig ihn durch spezielle Aktivitäten zu fördern. Kleine Hunde mit Jagdtrieb lassen sich zum Beispiel auch für Hundesport und andere Bewegungsspiele begeistern. Dies gilt ebenso für alle anderen kleinen Vierbeiner. Du solltest dir täglich ausreichend Zeit nehmen, um mit deiner kleinen Hunderasse zu spielen und zu toben. Auch tägliche Sparziergänge sind ein Muss und stehen daher an wichtigster Stelle.

Der Charakter und das Temperament kleiner Hunde

Zurückhaltung ist etwas, was die meisten mini Hunderassen überhaupt nicht kennen. Vielmehr sind die schlauen und extrovertierten Vierbeiner oftmals immer vorne dabei. Die kleinen Hunderassen neigen zu erheblicher Selbstüberschätzung und halten sich daher selbst für viel größer. Aus diesem Grund legen sie sich auch gerne und häufig mit größeren Hunden an. Für den Halter ist es daher eine ständige Aufgabe, den kleinen Hund davon abzuhalten, größere Hunderassen zu provozieren. Diesen Spaß erlauben sich die kleinen Hunde bei nahezu jeder sich bietenden Gelegenheit.

Das bedeutet allerdings nicht, dass die kleinen Hunderassen unsympathisch sind. Ganz im Gegenteil, sie sind sehr aufgeweckt und neugierig. Sie machen gerne neue Bekanntschaften und spielen mit Gleichgesinnten. In der Regel kommen die meisten mini Hunde auch mit anderen Tieren gut zurecht. Nur müssen sie eben ab und an lernen die Größenordnung zu verinnerlichen.

Eine weitere große Aufgabe für die zukünftigen Halter ist es, das Temperament der kleinen Vierbeiner zu zügeln. Es ist natürlich schön zu sehen, wie lebhaft die kleinen Wesen sind, doch oftmals sind sie dann kaum noch zu stoppen. Einige kleine Hunderassen neigen zum lauten Bellen, daher könnten sie auch optimal als Wachhunde dienen. Hier solltest du jedoch frühzeitig Maßnahmen ergreifen, denn das laute Gebell kann schnell zu Unruhe im Nachbarsfrieden sorgen. Bringe deinem Vierbeiner bei auf Befehl mit dem Bellen aufzuhören. Da die kleinen Hunde äußerst schlau und intelligent sind, stellt dies kein Problem für sie da.

Haltung und Pflege der kleinen Hunde

Verständlicherweise haben die mini Hunde prozentual deutlich weniger Fell als die großen Hunderassen. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Pflegeaufwand deshalb deutlich geringer ist. Entscheidend hierfür sind allerdings die Fellstruktur und die Beschaffenheit. Kleine Hunderassen mit langem, dickem Fell und viel Unterwolle bereiten einem manchmal mehr Arbeit als große Rassen mit kurzem Haar.

In der Haltung sind die kleinen Vierbeiner jedoch deutlich kostengünstiger. Sie benötigen weniger Platz und somit ist auch eine kleine Wohnung vollkommen ausreichend. Dies betrifft allerdings nicht nur das Wohnverhältnis, sondern auch die Futterkosten und die Anschaffungskosten für das notwenige Hundezubehör. In der Anschaffung kosten die kleinen Hunde allerdings zumeist genauso viel wie große Hunderassen.

Für wen eignen sich die kleinen Hunderassen?

Ob ein kleiner Hund ein pflegeleichter Geselle seiner Art ist, hängt in erster Linie von seiner Rasse und seinem Temperament ab. Die Größe ist in diesem Fall eher unbedeutend. Der Charakter der kleinen Hunde ist je nach Rasse sehr unterschiedlich und kann daher extrem variieren. Während einige Vierbeiner besonders lebhaft sind und viel Bewegung benötigen, sind andere Hunde eher ruhig und haben in diesen Punkten nur geringe Ansprüche. Nichts desto trotz gibt es auch innerhalb der Rassen individuelle Unterschiede bei den Hunden. Diese äußern sich sowohl im Charakter und Temperament sowie im Bewegungsdrang.

Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass die kleinen Hunderassen beliebte Familienhunde sind. Selbstverständlich kann die kleine Körpergröße und die geringe Kraft eines kleinen Hundes äußerst praktisch sein. Diese Aussage betrifft in erster Linie Familien mit kleinen Kindern. Kleine Hunde lassen sich von einem Kind viel leichter an der Leine führen. Zudem wirkt die geringe Körpergröße der mini Hunderassen weniger einschüchternd auf Kinder. Dennoch müssen auch bei den kleinen Hunderassen einige Regeln befolgt werden. Kinder müssen auf die Bedürfnisse der Hunde sensibilisiert werden. Ebenso wichtig ist ein respektvoller Umgang mit den Vierbeinern. Dies gilt natürlich auch andersherum, denn auch mini Hunde müssen sich erst an den Kontakt mit Kindern gewöhnen.

Die optimale Ernährung für kleine Hunderassen

Verständlicherweise können die kleinen Hunde nicht dieselben Ernährungsbedürfnisse wie große Hunderassen haben. Auch das Alter bringt einige Unterschiede in der Ernährung mit sich. So hat ein heranwachsender Welpe einen komplett anderen Bedarf an Nähstoffen als erwachsene oder Senior Hunde.

Lediglich spezielles Futter, das hervorragend auf die mini Hunderassen abgestimmt ist, kann dem erhöhten Energiebedarf der kleinen Hunde gerecht werden. Ebenso wichtig ist es, dass Trockenfutter in seiner Größe dem kleinen Kiefer der Hunde angepasst ist. Da die kleinen Hunde häufig an Verstopfungen leiden, sollte das Futter lösliche Fasern wie zum Beispiel Psyllium enthalten.

Wichtig: Gebe deiner kleinen Hunderasse täglich zwei bis drei kleinere Mahlzeiten statt einer großen, denn dies schont den empfindlichen Magen.

Das Wachstum und die Alterungsphasen kleiner Hunde

Besonders kleine Hunderassen zeichnen sich in erster Linie durch ein intensives jedoch äußerst kurzes Wachstum aus. Nach ihrer Geburt wiegen sie zumeist nur wenige hundert Gramm. Doch das Wachstum ist vor allem in den ersten drei bis vier Monaten besonders intensiv. Auf die erste Wachstumsphase folgt kurz darauf eine zweite, allerdings langsamere Phase. Diese endet in der Regel im Alter von rund 10 Monaten.

Bei den mini Hunderassen startet die erste Alterungsphase erst im Alter von ca. 8 Jahren. Eventuelle Alterserscheinungen treten äußerst schleichend und langsam auf. Die zweite Alterungsphase folgt im Alter von 12 Jahren.

Wissenswert: Wie bereits kurz erwähnt, haben besonders kleine mini Hunde eine äußerst bewundernswerte hohe Lebenserwartung.

Rassebedingte Erkrankungen

Kleine Hunderassen neigen wie alle anderen Rassehunde zu einigen bestimmten Erkrankungen. Nicht jeder kleine Hund muss davon betroffen sein, doch trotz alle dem sollte man sich vor dem Kauf einer kleinen Hunderasse per Gesundheitsattest bestätigen lassen, dass der Vierbeiner von keinerlei erblich bedingten Krankheiten betroffen ist.

Folgende Erkrankungen sind bei den mini Hunderassen weitverbreitet:

  • Augenerkrankungen – Kleine Hunderassen haben oftmals sehr empfindliche Augen und sind daher auch besonders anfällig für das „Trockene Auge“. Hier spricht man auch von der Keratokonjunktivitis sicca.
  • Allergien – Die kleinen Hunde können sowohl Kontakt-, Futter- oder Umweltallergien haben. Bei Auffälligkeiten solltest du unbedingt deinen Tierarzt kontaktieren. Verdächtig ist es, wenn sich die kleinen Hunde regelmäßig über die Pfoten lecken. Ebenso sollte er sich nicht ständig am Gesicht reiben.
  • Epilepsie – Wenn die kleinen Hunderassen an Epilepsie leiden, dann macht sich dies durch unschöne Krampfanfälle bemerkbar. Der Tierarzt kann hier für Abhilfe und Linderung sorgen.
  • Hüftdysplasie – Hier spricht man von schmerzhaften Deformationen des Hüftgelenks. Diese Erkrankung kann aufgrund vieler Faktoren eintreten. Sowohl Vererbung, Umwelteinflüsse und die Ernährungsweise können diese Krankheit hervorrufen. Die meisten mini Hunde können allerdings dennoch ein weitgehend beschwerdefreies Leben genießen. Ist dies nicht der Fall, so bleibt als letzte Möglichkeit nur noch eine Operation bestehen.
  • Patellaluxation – Auch diese schmerzhafte Kniegelenksentzündung tritt überwiegend bei kleinen Hunderassen auf. Hierbei handelt es sich um eine Art Verrenkung der Kniescheibe. Jeder Schritt ist mit massiven Schmerzen verbunden, daher verfallen die meisten Hunde in einen dreibeinigen Lauf.
  • Trachealkollaps – Bei dieser Erkrankung fällt die Luftröhre in sich zusammen, denn die stützenden Knorpelspangen sind in diesem Fall zu schwach. Auffällige Symptome hierfür sind trockener, chronischer und harter Husten. Eine medikamentöse operative Behandlung ist allerdings durchaus möglich.
  • Zahnprobleme – Kleine Hunderassen sind äußerst anfällig für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Unbehandelt können diese Erkrankungen zum Verlust der Zähne führen. Genau aus diesem Grund sollten die Zähne regelmäßig durch eine professionelle Zahnkontrolle geprüft werden.

Fragen und Antworten rund um kleine Hunderassen

In den nachfolgenden Zeilen findest du hilfreiche Antworten auf deine offenen Fragen. Dank unserer Informationen bist du über die kleinen Hunde bestens informiert.

Eignen sich die kleinen Hunderassen auch für Allergiker?

Selbstverständlich gibt es auch eine Vielzahl kleiner Hunde, die für Allergiker geeignet sind. Hier kommen zumeist Rassen in Frage, die äußerst wenig oder gar nicht haaren. Die meisten Allergiker freundlichen Vierbeiner besitzen ein einschichtiges Fell. Dies sorgt nicht nur für weniger Allergien, sondern auch für weniger Unordnung in den Wohnräumen. Grundsätzlich sollten Allergiker allerdings bedenken, dass die regelmäßige Fellpflege in Form von Kämmen und Bürsten ein wesentlicher Bestandteil der Hundepflege bleibt.

Benötigen kleine Hunderassen weniger Auslauf?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Sparziergänge der Größe angepasst werden müssen. Selbstverständlich kann ein kleiner Hund nicht ganz so viel Strecke hinter sich lassen als große Hunderassen. Dennoch sollte der Vierbeiner 3-mal am Tag nach draußen geführt werden. Er sollte die Natur in vollen Zügen genießen dürfen, genauso wie es auch die großen Vierbeiner tun.