Der American Staffordshire Terrier – ein treuer Lebensbegleiter
Die Wahl des besten Freundes ist nicht immer einfach. Zahlreiche Rassen sorgen für Ungewissheit und Entscheidungsschwierigkeiten. Erfahrene Hundehalter entscheiden sich oftmals für den American Staffordshire Terrier. Die Rasse ist nicht nur muskulös und robust, sondern auch äußerst intelligent und sportlich. In diesem Ratgeber werden wir näher auf die obenerwähnte Rasse eingehen.
Die Herkunft und Geschichte der American Staffordshire Terrier
Der American Staffordshire Terrier stammt in erster Linie von den englischen Bulldoggen ab. Aber auch unterschiedliche Terrier Hunde haben ein wenig dazu beigetragen. Die treuen Vierbeiner werden unteranderem auch als „Amstaff“ bezeichnet. Sie wurden bis zum 19. Jahrhundert überwiegend für Hundekämpfe gezüchtet. Nach dem vollständigen Verbot derartiger Kämpfe, fanden diese Hunde ihr Zuhause in den USA. Doch auch dort wurden sie ausschließlich als Kampfhunde eingesetzt.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand endlich ein konsequentes Umdenken statt. Der American Staffordshire Terrier wurde von nun an vermehrt als Begleit- und Ausstellungshund gezüchtet. Der sogenannte American Kennel Club legte den Rassenstandard im Jahre 1936 unter dem Rassennamen „Staffordshire Terrier“ fest. Doch diese Bezeichnung hielt nur für kurze Zeit an, denn der Amstaff wurde regelmäßig mit dem Staffordshire Bull Terrier verwechselt. Aus diesem Grund wurde die Rasse im Jahr 1969 in American Staffordshire Terrier umbenannt.
Das Erscheinungsbild
Der Amstaff ist ein mittelgroßer, muskulöser und kräftiger Hund. Er besitzt einen breiten Kopf mit ausgeprägten Wangenmuskeln. Im Vergleich dazu wirken die Ohren eher klein. Sie sind in der Regel hoch angesetzt und neigen nach vorne. Die Fellstruktur des American Staffordshire Terrier ist kurz, dicht und glänzend. Das Fell fühlt sie hart an, ist allerdings äußerst pflegeleicht. Der American Staffordshire Terrier wird in nahezu allen Farben gezüchtet. Egal ob einfarbig oder mehrfarbig jeder Hundeliebhaber findet den perfekten Wegbegleiter.
In der Regel ist der Amstaff zwischen 43 und 48 cm groß und zählt damit zu den mittelgroßen Hunderassen. Je nach Alter und Geschlecht bringt er ein Eigengewicht von 20 bis 30 Kilogramm auf die Waage.
Temperament, Charakter und Wesensart
Der Amstaff ist ein sehr dominanter und wachsamer Vierbeiner. Er ist stets bereit dazu, sein Revier gegenüber anderen Hunden zu verteidigen. Im Umgang mit seinem Rudel und der eigenen Familie ist er äußerst liebevoll. Auch die sensible Charaktereigenschaft sollte nicht unerwähnt bleiben.
Zugleich ist er allerdings auch besonders sportlich und zählt daher zu den aktiven Hunderassen mit viel Kraft sowie Ausdauer in den Beinen. Aus diesem Grund benötigt der American Staffordshire Terrier auch viel Bewegung, Auslastung und Beschäftigung. Hundesportliche Aktivitäten wie zum Beispiel Flyball oder Agility stehen bei ihm ganz oben auf der Liste. Derartige Beschäftigungen sorgen für Begeisterung. Bequeme oder unsportliche Menschen sollten daher besser eine andere Rasse wählen.
Der Amstaff ist allerdings nicht nur mit viel Muskelkraft, sondern auch mit einer großen Menge an Selbstbewusstsein ausgestattet. Bedingungslose Unordnung und Inkonsequenz finden in seiner Natur keinen Platz. Daher benötigt der American Staffordshire Terrier von Anfang an einen erfahrenen Begleiter sowie eine konsequente Erziehung. Anderenfalls wird das Kraftpaket seinen eigenen Willen und seinen Kopf durchsetzen.
Wichtig: Der Besuch einer Hundeschule ist bei dieser aufgeweckten und sportlichen Rasse ein Muss. Dein Amstaff wird es dir danken.
Die Lebenserwartung
Der Amstaff hat eine Lebenserwartung von rund 10 bis 15 Jahren. Diese Angabe ist allerdings nur ein durchschnittlicher Richtwert und keine Garantie dafür, dass die angegebene Spanne von bis zu 15 Jahren erreicht wird. Es gibt durchaus Vierbeiner, die früher sterben, aber natürlich auch Hunde, die weitaus länger leben.
Die Lebensdauer eines Amstaffs ist von vielerlei Gründen abhängig. Genau wie wir Menschen, ist auch nicht jeder Vierbeiner gleich gesund, fit und munter. Es gibt American Staffordshire Terrier, die alle Nase lang beim Tierarzt sitzen, wohingegen andere nur für die Pflichttermine erscheinen. Zu den wichtigsten Umständen, welche die Lebensdauer eines Hundes beeinflussen, zählen zum Beispiel die Haltungsbedingungen, Vorbelastungen in Hinsicht auf Erberkrankungen, Ernährung, Fitness und Ausdauer sowie die medizinische Versorgung.
Die Pflege der American Staffordshire Terrier
Der Pflegeaufwand ist bei einem Amstaff vergleichsweise gering. Das kurze und dichte Fell solltest du regelmäßig mit einem geeigneten Striegelbürsten. Dadurch entfernst du alle abgestorbenen Haare. Dank dieser Vorgehensweise kann das Fell seine wichtige klimatisierende Wirkung wieder optimal ausüben.
Wissenswert: Kurzhaarige Vierbeiner haaren deutlich mehr als solche mit Lang- oder Rauhaar. Eine große Menge an ausgebürsteten Fell wirst du vor allem im Frühling und Herbst vorfinden.
Ansonsten stehen bei dem American Staffordshire Terrier noch einige weitere Pflegemaßnahmen auf dem Programm. Zum Beispiel solltest du in regemäßigen Abständen die Ohren, Augen und Krallen kontrollieren. Läuft dein Amstaff äußerst unregelmäßig auf hartem Unterboden, so musst du mit einer Krallenzange für Abhilfe sorgen. Anderenfalls werden die Krallen durch den harten Untergrund auf das ideale Maß abgeschliffen.
Die optimale Haltung
Diese Rasse zählt nicht zu den Hunden, denen es ausreicht, lediglich einige Gassirunden um den Block zu gehen. Der American Staffordshire Terrier möchte gefordert werden. Eine geistige und zugleich körperliche Auslastung ist daher ein Muss. Schon Amstaff Welpen müssen früh merken, wer im Haus das Sagen hat. Hier dürfen zu keiner Zeit Zweifel aufkommen.
Der verspielte American Staffordshire Terrier zieht gerne durch die Natur und genießt seine Ausdauer mit vollen Zügen. Im Hundesport findet er Beschäftigungen, die er unbedingt benötigt. Oftmals wird der Amstaff auch als Rettungshund eingesetzt. Hinzukommen die Charaktereigenschaften eines guten Wächters. Haus und Grundstück sind somit stets in Sicherheit.
Gut zu wissen: Leider steht der American Staffordshire Terrier sehr oft auf den Listen der angeblich gefährlichen Hunde. Grundsätzlich liegt das Verhalten jedoch immer in der Hand des Hundehalters. Er entscheidet was aus dem Vierbeiner wird und wie er sich entwickelt.
Wichtig: Urlaubsreisen in die Niederlande oder nach Dänemark sind äußerst unangebracht sowie gefährlich. Hier laufen Amstaff Besitzer der Gefahr, dass die Vierbeiner von der Straße weg beschlagnahmt werden. In diesen beiden Ländern muss man zu jeder Zeit mit Pöbeleien und Beschimpfungen anderer Leute wegen des Hundes rechnen.
Wichtige Haltungsbedingungen der American Staffordshire Terrier
Da der Amstaff wie bereits erwähnt in nahezu allen Bundesländern als Listenhund gilt, musst du dich vor der Anschaffung genau über die Haltungsbedingungen deiner Region informieren. Wichtig zu wissen ist, unter welchen Voraussetzungen du deinen Vierbeiner halten darfst. In einigen Bundesländern müssen die American Staffordshire Terrier stets einen Maulkorb tragen und an der Leine geführt werden. Einige Regionen erlauben jedoch einen speziellen Wesenstest. Dieser kann den Hund von derartigen Auflagen befreien. Hierfür muss der Test allerdings je nach Vorgaben bestanden werden. Besuche in einer erfahrenen Hundeschule sind daher Pflicht.
Die Erziehung der American Staffordshire Terrier
Wie bereits erwähnt benötigt diese Rasse eine äußerst konsequente Erziehung. Hiermit solltest du bereits im Welpenalter beginnen. Der American Staffordshire Terrier sucht und benötigt die Führung seines Halters. Nur so kann er eine enge Anbindung und eine starke Vertrauensbindung schaffen. Hierfür muss man ihm eine respektvolle, ruhige und zugleich starke Hand reichen. Zwangsmaßnahmen sind fehl am Platz und kontraproduktiv. Viel zielführender ist eine bestimmte Menge an Konsequenz. Wichtig ist, dass der Amstaff frühzeitig mit anderen Hunden sozialisiert wird. Aufgrund seiner Charaktereigenschaften und Kraft ist er kein Anfängerhund. Selbst hundeerfahrene Halter müssen mit ihm bewusst und ausdauernd arbeiten. Hat der American Staffordshire Terrier eine gute Erziehung genossen, so hört er nicht nur aufs Wort, sondern liest den Besitzern nahezu jeden Wunsch von den Augen ab.
Folgende Aufgaben stehen zudem bei American Staffordshire Terrier Welpen an:
- Die Stubenreinheit
- Das Leinentraining
- Die Hundeschule
So findest du deinen treuen Wegbegleiter
Beim Kauf eines American Staffordshire Terriers solltest du stets einen seriösen Züchter in Erwägung ziehen. Diese sorgen für die notwendige Wesensfestigkeit, sodass die Vierbeiner zu geliebten Familienhunden werden. Der jeweilige Züchter sollte unbedingt Mitglied in einem Hundeclub oder Verein sein. Bevor du dich für den Kauf eines Amstaff Welpen entscheidest, solltest du das Zuhause des Züchters besichtigen. Mach dir ein eigenes Bild von der Haltung, den Eltern und den Geschwisterhunden. Gute Züchter wirken neugierig und stellen zahlreiche Fragen hinsichtlich der Wohnumgebung und dem Freizeitverhalten. Hierbei musst du dich nicht überrumpelt fühlen, denn diese Neugierde ist ein sehr gutes Zeichen. Dem Züchter liegen seine Schützlinge am Herzen, daher die vielen Fragen. Auch eventuelle Gesundheitsfragen solltest du mit dem jeweiligen Züchter klären.
Bist du nicht auf der Suche nach einem Amstaff Welpen, so kannst du auch eine Tierschutzorganisation besuchen. Hier gibt es zahlreiche American Staffordshire Terrier, die ein neues Zuhause suchen. Einige dieser Organisationen haben sich sogar ausschließlich auf die Vermittlung von Kampfhunden spezialisiert. In diesem Fall wirst du optimal darüber beraten, welcher Hund am besten zu dir und deiner Familie passt. Auch ältere American Staffordshire Terrier aus dem Tierschutz können eine wahre Bereicherung sein. Jedoch solltest du dich in diesem Fall ausführlich über den Charakter und die Vorgeschichte des jeweiligen Hundes informieren. Ein unerzogener American Staffordshire Terrier gehört ausschließlich in erfahrene Hände.
Wissenswertes rund um den American Staffordshire Terrier
In den nachfolgenden Zeilen möchten wir dir einige besonders wissenswerte Informationen näherbringen. Worauf ist bei der Anschaffung zu achten und wann sollten meine Alarmglocken schrillen? Welches Futter eignet sich für meinen neuen Begleiter und wie kann ich vorsorglich eventuelle rassenspezifische Erkrankungen vermeiden. Alle Antworten hierzu findest du im Nachfolgenden.
Kupieren von Hunden als Schönheitsideal – Verboten!
Leider ist das oben erwähnte Problem unter den sogenannten Kampfhunden weit verbreitet. Kurz nach der Geburt werden noch vielen Welpen die Ohren kupiert. Unter dem Begriff „kupieren“ versteht man eine operative Kürzung der eigentlichen Ohrmuschel. Derartige Operationen werden auch häufig an der Rute vorgenommen. Vor vielen Jahren waren diese Verstümmelungen in erster Linie bei dem Boxer und Dobermann an der Tagesordnung. Auch der American Staffordshire Terrier musste dieses Leid oftmals ertragen. Die operativ veränderten Körperteile galten als Schönheitsideal. Den knapp 8 Wochen alten Welpen wird hierfür eine Kupierschablone angelegt. Anschließend werden alle überstehenden Teile des Ohres mit einem scharfen Skalpell angeschnitten.
Achtung: Das Kupieren sowie das Einführen kupierter Vierbeiner ist mittlerweile seit über 30 Jahren in Deutschland verboten. Nichtsdestotrotz findet man in Deutschland immer wieder Hunde mit abgeschnittenen Ohren. Bei derartigen Züchtern sollten all deine Alarmglocken schrillen. Wende dich in diesem Fall direkt an den Tierschutz.
Tipps für die optimale Ernährung
Der American Staffordshire Terrier zählt zu den mutigsten und aufmerksamsten Hunden. Er wird aufgrund seiner Verspieltheit und seiner Intelligenz auch bei Familien immer beliebter. Seine Energie und Ausdauer fordern ein hohes Maß an körperlicher sowie geistiger Auslastung. Aufgrund seines erhöhten Aktivitätsgrades stellt er dabei äußerst hohe Ansprüche an sein Futter.
Individuelles Futter für deinen treuen Begleiter
Jeder Vierbeiner ist etwas Einzigartiges, denn keiner gleicht dem anderen. Genauso unterschiedlich ist auch der Energie- und Nährstoffbedarf der Hunde. Sie stellen alle verschiedene Ansprüche an ihr Futter. Wähle daher einen Futterhersteller, der sich auf die individuellen Bedürfnisse deines American Staffordshire Terriers anpasst. Nur so erhält dein Vierbeiner genau die Nährstoffe, Vitamine und Futtermenge, die er benötigt.
Achtung: Achte stets darauf, dass bei der Futterherstellung sowohl Alter, Gewicht und Aktivitätslevel sowie Allergien und Unverträglichkeiten berücksichtigt werden. Denn diese Eigenschaften bestimmten den individuellen Bedarfswert deines Amstaffs.
Maßgeschneidertes Futter verspricht eine optimale Versorgung und eine hervorragende Gesundheit. Vor allem ein zu schnelles Wachstum kann gesundheitliche Folgeschäden nach sich ziehen. Aber auch eine Unter- oder Überversorgung mit speziellen Nähstoffen kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Wichtig: Hinsichtlich der Ernährung solltest du immer wieder für Abwechslung sorgen. Neben dem hochwertigen Trockenfutter kannst du durch eine Mischfütterung mehr Ausgleich erreichen. Hierfür gibst du deinem American Staffordshire Terrier ab und an auch Nassfutter.
Wer zusätzliche Maßnahmen für die Gesundheit seines American Staffordshire Terriers ergreifen möchte, kann der Futterration funktionale Ergänzungen zufügen. So kann zum Beispiel die Gelenkgesundheit deines Hundes unterstützt werden.
Perfekte Ernährung bei rassenspezifischen Erkrankungen
Da der American Staffordshire Terrier über einen äußerst robusten und muskulösen Körperbau verfügt, ist er nicht sehr anfällig für Krankheiten. Er kann allerdings wie viele andere große und mittelgroße Hunde auch an einer sogenannten Hüftgelenksdysplasie erkranken. Eine derartige Erkrankung kann durch genetische Veranlagungen, ein zu schnelles Wachstum im Welpenalter oder durch Übergewicht hervorgerufen werden. Spezielles Futter, das sich individuell an die Bedürfnisse deines Hundes anpasst, kann für eine Linderung der Gelenkerkrankung sorgen. Das Befinden der Gelenke wird dadurch deutlich verbessert.
Tipp: Grünmuschelextrakt wirkt entzündungshemmend und enthält zahlreiche Knorpelbestanteile. Diese sind besonders wichtig für die Gelenke. Aber auch die Brennnessel hat sich als Heilpflanze bei Gelenkerkrankungen bewährt.
Rassenspezifische Erkrankungen
Die bereits obenerwähnte Gelenkerkrankung zählt zu den häufigsten Problemen der Amstaffs. Leider gibt es allerdings noch eine weitere rassenspezifische Erkrankung. Einige American Staffordshire Terrier erkranken an der sogenannten Zerebellaren Ataxie. Hierbei handelt es sich um eine neurologische Funktionsstörung des Kleinhirns. Herkömmliche Bewegungsabläufe werden dadurch negativ beeinflusst. Besonders typische Symptome sind anfallartige Versteifungen, Augenzuckungen, Verlust der eigenen Balance sowie eine wachsende Verwirrtheit. Bedauerlicherweise ist diese Krankheit unheilbar, sodass die betroffenen American Staffordshire Terrier nahezu immer eingeschläfert werden müssen. Dies ist allerdings erst dann der Fall, wenn die Lebensqualität deutlich eingeschränkt wird.